Art Handling: Inventarisierung und Depotplanung

Inventarisierung von rund 450 Gemälden des zeitgenössischen Künstlers Harald Hoffmann de Veres inklusive Depotplanung

Im Zeitraum April 2018 bis August 2018 erfolgte die Inventarisierung von rund 450, teils mehrteiligen Gemälden, des Künstlers Harald Hoffmann de Veres für die Sammlung der Georado Stiftung Dorfhain (Bereich Geoart). Zur fachgerechten Aufbewahrung der Gemälde erfolgte die Planung und Durchführung eines Depotbaus, unter Berücksichtigung der Aspekte der Präventiven Konservierung.

Der Berliner Künstler Hoffmann de Vere hatte unter anderem Arbeitsaufenthalte in New York, Hiddensee, Amsterdam und Japan und ist besonders für seine, teils großformatigen, Gemälde zum Wandel Berlins bekannt. Er gibt die historischen Orte der Hauptstadt expressiv in seinen Gemälden wieder. Ein besonderer Schwerpunkt seines Werkes liegt dabei auf der künstlerischen Begleitung des Baus des Berliner Reichstagsgebäudes.

Die Gemälde wurden im Zuge der Inventarisierung vermessen, hinsichtlich ihrer Maltechnik und ihres Erhaltungszustandes untersucht und fotografisch dokumentiert. Das Aufführen der Ergebnisse erfolgte in einem eigens dafür entwickelten Inventarkatalog.

Unterlagen zu der Inventarisierung der Gemälde des Künstlers Harald Hoffmann de Veres

Gemäldekopie: „Schnee in Louveciennes“, Alfred Sisley

Gemäldekopie (Maltechnische Studie) des Gemäldes „Schnee in Louveciennes“ von Alfred Sisley

Projekt: Maltechnische Studie des Gemäldes „Schnee in Louveciennes“ von Alfred Sisley;
inklusive Rahmung und Dokumentation
Auftraggeber: Privat
Bearbeitungszeitraum: 2020
Material: Öl auf Leinwand

Link zum Originalgemälde

In den ersten Monaten des Jahres 2020 entstand auf Wunsch einer privaten Auftraggeberin eine maltechnische Studie des Gemäldes „Schnee in Louveciennes“ von Alfred Sisley. Der impressionistische Maler gab die verschneite Landschaft im Jahre 1874 mit Ölfarben auf Leinwand wieder. Mit pastosen Pinselschlägen malte der Künstler die Formen, Farben und Lichtreflektionen der winterlichen Stadt, in die er drei Jahre zuvor während der Belagerung Paris geflohen war. Zwischen den zügig gesetzten Pinselstrichen scheint an vielen Stellen die gebrochen weiße Grundierung hervor und bestimmt den Gesamteindruck des Gemäldes wesentlich.

Zur Erarbeitung der maltechnischen Studie im Originalformat von 74 x 65 cm, wurden die Forschungsergebnisse zu der Maltechnik verschiedener Sisley-Gemälde aus dem Forschungsprojekt „Maltechnik des Impressionismus und Postimpressionismus“ des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud und der FH Köln herangezogen.

Die Gemäldekopie wurde weitestgehend mit den zur Entstehungszeit verwendeten Materialien durchgeführt. Die Signatur des Künstlers wurde der maltechnischen Studie nicht hinzugefügt. Auf Wunsch der Auftraggeberin erfolgte die Rahmung des Gemäldes sowie die Erstellung einer umfangreichen fotografischen und schriftlichen Dokumentation des Herstellungsprozesses.

Gemäldekopie: „Maimorgen“, Sisley

Gemäldekopie (Maltechnische Studie) des Gemäldes „Maimorgen“ von Alfred Sisley

Projekt: Maltechnische Studie des Gemäldes „Maimorgen“;
inklusive Rahmung und Dokumentation
Auftraggeber: Privat
Bearbeitungszeitraum: 2020
Material: Öl auf Leinwand

Vierteiliges Goldlederfragment des Motives Nr. 14 aus dem Schloss Moritzburg bei Dresden

Eigentümer: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen GmbH

Verbindungsstelle zweier Fragmentteile im Vorzustand

Bearbeitungszeitraum: Oktober 2017 – Juli 2018

Durchgeführte Maßnahmen:

  • trockene Reinigung der Objektrückseite
  • feuchte Reinigung der Objektoberfläche
  • Schließen von Fehlstellen und Rissen im Leder
  • Entfernung von Farbablagerungen an der Oberfläche
  • Planierung der Deformationen am Objekt
  • Verbinden der Fragmentteile durch Nähen im Sattlerstich
  • Tests und Überlegungen zum Schutzüberzug

„Die Auferstehung Christi“,1562, aus der Werkstatt Cranach des Jüngeren

Gesamtaufnahme des Gemäldes

Eigentümer: Museum Moritzburg, Halle (Saale)

Bearbeitungszeitraum: Oktober 2018 – Januar 2020

Durchgeführte Maßnahmen:

  • Untersuchung der Herstellungstechnologie und Restaurierungsgeschichte
  • Erstellung der Konzeption inklusive eines Monitoringkonzepts und Empfehlungen zur Präventiven Konservierung
  • Erstellung einer umfangreichen schriftlichen und fotografischen Dokumentation der Maßnahmen
  • Abnahme des Firnisses
  • Abnahme überkommener Kittungen und Retuschen
  • teilweise Zurückarbeiten der Kittungen
  • Freilegung zweier übermalter Wappen der Familie von Schönfeldt
  • Stäbchenholzergänzung im unteren Bildbereich
  • Neukittung
  • Farbliche Integration der Fehlstellen in Form einer Punktretusche
  • Aufbringen eines Zwischen- und Abschlussfirnisses
  • Abschlusslasuren

Bericht des Museum Moritzburg zum Forschungsprojekt

Das Löbnitzer Auferstehungsgemälde

Bei dem großformatigen Holztafelgemälde „Auferstehung Christi“ handelt es sich um die Mitteltafel der sogenannten „Löbnitzer Epitaphien“. Das 160cm x 115 cm große Auferstehungsgemälde wurde zusammen mit den beiden zugehörigen Epitaphien von der Familie von Schönfeldt für die familieneigene Schlosskapelle in Löbnitz bei Delitzsch in Auftrag gegeben.

Im Zuge der Bodenreform nach dem zweiten Weltkrieg kamen die drei Gemälde an das Museum Moritzburg in Halle (Saale), wo sie Mitte des Jahrhunderts inventarisiert wurden.

Gipsabgüsse der Sammlung Mengs

Eigentümer: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Bearbeitungszeitraum: August – November 2016

Durchgeführte Maßnahmen:

  • Oberflächenreinigung
  • Festigung loser Fassungsschollen
  • Ausführung von Gipsergänzungen
  • Farbliche Integration der Fehlstellen
  • Einpflegung der Daten in die Datenbank „Daphne“

Bilder:
(c) Skulpturensammlung bis 1800, Staatliche Kunstsammlungen Dresden,
Foto: Rebecca Rothe, geb. Burg